Regimentsdiätar.

u.a. Personenbezogene Unterlagen militärischer Herkunft bis 1945.
Fragen nach Vorgängen zum Diensteintritt, Dienstzeiten usw.

Regimentsdiätar.

Beitragvon -sd- » 13.07.2021, 18:12

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In korrekter Lesart dürfte es Regimentsdiätar heißen.
Ein Diätar (auch Diätarius) war ein Angestellter ohne
Festanstellung, d. h. eine Person, die nur zeitweilig
beschäftigt wurde und ihr Gehalt täglich ausgezahlt
bekam.

Hans-Jürgen Wolf

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Ein Diätar war in alter Zeit ein Schreiber (männlicher Vorläufer
der in neuerer Zeit meist weiblichen Büro-Schreibkräfte). Selbst
ein Heinrich v. Kleist war sich nicht zu schade von 1805-07
in Königsberg/Pr. einen solchen Posten anzunehmen, bei dem
es vor allem ums Abschreiben bzw. um Ins-Reine-Schreiben ging.
Theodor Fontane erwähnt solche Diätare / Schreiber in der ersten
Hälfte des 19. Jhdts. ebenfalls. Natürlich gab es in einer Regiments-
schreibstube ebenfalls Diätare. Es ist naheliegend, daß diese
Schreibstube die Diätur war.

Erst sehr viel später wurde Diätar in Preußen zu einer Bezeichnung
für einen staatlichen Honorar-Angestellten.

Rolf-Peter Perrey

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Hier noch eine Erklärung aus der Gerholz-Kartei,
einer Sammlung alter Berufsbezeichnungen, ein Buch
des Vereins für Familienforschung e. V., Lübeck:

Diätist

Hohlfeld S. 604: 'Diätist bei der ... Eisenbahn'.
Mack.: Diäter = Hilfsarbeiter bei Behörden.
Keyser: Diätist = Empfänger von Tagegeld.
Brockhaus: Diäten = Tagegelder.

Die Endung -ur deutet auf einen Ort, Stelle oder Büro hin.
Hier also auf die Zahlstelle eines Regiments (Regimentsdiätur).
Der Beruf wäre demnach Regiments - diätist, jemand der
in der Regimentsdiätur arbeitet, bzw. eine untergeordnete
Tätigkeit ausübt.

Heinz Muhsal

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