Mogillen = Friedhöfe außerhalb der Dörfer ?

Mogillen = Friedhöfe außerhalb der Dörfer ?

Beitragvon -sd- » 04.05.2021, 18:52

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29.10.2020

Ich war vor zwei Jahren auf der Suche nach Friedhöfen in der Gegend
um Osterwein, genauer gesagt in Gröben und Schildeck. Auch in der
Gegend um Liebstadt (Mohrungen) und südlich von Osterode war ich
unterwegs und habe mich durch die meterhohen Brennesseln gearbeitet.
Den Osterweiner Friedhof nahe der Hauptstraße zwischen Gröben und
Schildeck habe ich nicht gefunden, aber es gibt ein Video und Fotos
davon im Internet:
https://www.dilibra.com/ahnenforschung/ ... tpreussen/.

Was mir aber aufgefallen ist: es gibt öfter einen "richtigen" Friedhof
in der Nähe der zuständigen Kirche und dann gibt es noch kleinere
Friedhöfe, die eher am Wald oder Waldrand liegen. Man könnte ja
denken, daß der Wald in den letzten 70 Jahren darüber gewachsen sei.
Aber kann es nicht auch sein, daß es sich um sogenannte "Mogillen"
gehandelt hat, die im Laufe der Jahre zu richtigen kleinen Friedhöfen
geworden sind ? Die armen Leute konnten sich ja manchmal kein
richtiges Begräbnis leisten und haben ihre Toten dann am Waldrand
beerdigt. Könnte es sein, daß darum mehrere kleine Friedhöfe in
der Nähe einer Ortschaft zu finden sind ?

Iris Nehm

Suche nach: Nehm, Meyer, Fuß, Josefski, Dandras, Schernus, Albat,
Mignat im Kreis Osterode, Kreis Mohrungen, Gumbinnen, Angerburg.

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In den Kirchenbüchern von Assaunen im Kreis Gerdauen finde ich als
Begräbnisort den Begriff "auf der Mugille (?) des Gutes / Dorfes …"
Waren das Friedhöfe außerhalb des Kirchspielortes ?

Norbert Schulz, Göttingen

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Das ist richtig. In früheren Zeiten mußten die Verstorbenen bei der
Kirche begraben werden oder nahe bei der Kirche. Mit zunehmender
Größe der Dörfer wurde das geändert. Die Dörfer durften eigene
Friedhöfe anlegen. Diese Friedhöfe außerhalb der Dörfer wurden
"Mogillen" genannt. Fast immer liegen die auf einer Anhöhe.

Olaf Göbeler

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Selbstverständlich können meine Texte verwendet werden. Olaf
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