Heinz Schön 'Der Untergang der Wilhelm Gustloff.'

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Heinz Schön 'Der Untergang der Wilhelm Gustloff.'

Beitragvon -sd- » 22.06.2017, 18:07

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Heinz Schön 'Der Untergang der Wilhelm Gustloff'.
Tatsachenbericht eines Überlebenden.

Karina-Golze-Verlag K.-G. Göttingen. 3,85 DM.

Eines der grausigsten Geschehnisse des an furchtbaren Ereignissen überreichen
Zusammenbruchs der Hitlerzeit hat seinen legitimen Berichterstatter gefunden,
der Untergang des einstigen KdF-Schiffes 'Wilhelm Gustloff', der am 30.01.1945
erfolgte, also genau 12 Jahre nach dem Tage, an dem Hitler dem deutschen Volke
Erdenglück und Lebenssteigerung versprochen hatte. Dieser der Freude geweihte
Schiffspalast wurde der Schauplatz höllischer Szenen. Es ist ein wirkliches Verdienst,
daß einer der Überlebenden, der junge schlesische Schriftsteller Heinz Schön, der
damals ein Mitglied der Besatzung, bisher schon in Zeitschriften seine eigenen
Erlebnisse veröffentlicht hatte, nach der Sammlung und Verwertung vieler anderer
Augenzeugenberichte nun ein Gesamtbild der Katastrophe in einem schmalen
Bändchen gezeichnet hat. Er beschreibt mit Fachkenntnis das stolze "Schiff der
Lebensfreude", schildert die in mühsamer Ordnung vor sich gehende Einschiffung
der 6.000 Menschen, das lange, sehnsüchtige Warten auf den Auslauf des Schiffes,
das Sicherheitsgefühl der Flüchtlinge, die sich schon gerettet glaubten, das jähe
Entsetzen, als sie sich plötzlich dem Tode gegenüber sahen, die furchtbaren
Szenen der Panik, den Kampf der Menschenmassen um ihr Leben. Er vergißt aber
auch nicht die Szenen tiefer, echter Menschlichkeit und endet mit der Darstellung
der furchtbaren Ernte, die der Tod unter den im eiskalten Wasser Treibenden hält,
und der verzweifelten Rettungsanstrengungen der herbeigeeilten Marineschiffe.
Er tut es in aneinander gereihten, in sich abgeschlossenen, eindrucksvollen Bildern.
Dabei hält er sich von jeder Übersteigerung und von phantasievoller Ausmalung
zurück, er wirkt gerade so eindrucksvoll durch die bei aller Lebendigkeit einfache,
sachliche, fast nüchterne Berichterstattung. Er meidet politische Erörterungen, so
daß die menschliche Seite des furchtbaren Erlebnisses desto ergreifender hervor-
tritt. Den tief erregenden und niederdrückenden Eindruck seiner Schilderung hat
der Verfasser aber durch einen Anhang gemildert, in dem er von dem Rechtskampf
zweier Männer um ein gerettetes Kind berichtet, des Retters, der nun der Pflege-
vater wurde, und des Mannes, der dieses Kind als das seine zu erkennen glaubte,
von einem Kampf, bei dem wir beiden Männern unsere Sympathie nicht versagen
können. Das Buch sollte nicht nur von Flüchtlingen gelesen werden und es gehört
in jede Schulbücherei.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, November 1952

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Passagierliste von Ostsee-Flüchtlingsschiffen.

Heinz Schön, Gustloff-Überlebender und Chronist der Tragödie, hat in
jahrelanger Arbeit zahlreiche Dokumente und Unterlagen zur 'Gustloff'
archiviert. Im Gustloff-Archiv Heinz Schön befinden sich u.a.:
Eine Liste (unvollständig) der für die letzte Fahrt am 30. Januar 1945
eingeschifften Flüchtlinge. Eine Liste der Überlebenden des Untergangs,
die sich nach Kriegsende beim Gustloff-Archiv Heinz Schön gemeldet
haben.

Die Liste der seit dem Untergang der 'Wilhelm Gustloff' am 30. Januar
1945 vermißten Marinehelferinnen, die zur U-Boot-Waffe gehörten.
Die Liste der seit dem Untergang der 'Wilhelm Gustloff' am 30. Januar
1945 vermißten Angehörigen der Kriegsmarine (2.ULD)
Die Liste der geretteten Marineangehörigen der 2. ULD.

Außerdem hat Heinz Schön die Flucht über die Ostsee und die Gustloff-
Katastrophe in zahlreichen Büchern und Videos dokumentiert.
Hier eine Buch-Auswahl:

Die Gustloff-Katastrophe. Bericht eines Überlebenden.
Motorbuch-Verlag 1999.

SOS Wilhelm Gustloff. Die größte Schiffskatastrophe der Geschichte.
Motorbuch-Verlag 1998.

Flucht über die Ostsee - 1944/45 im Bild.
Motorbuch-Verlag 1996.

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In den Büchern von Heinz Schön gibt es Listen:

1. Gerettete Soldaten
2. Gerettete Schiffbrüchige
3. Vermißte Angehörige der Kriegsmarine
4. Vermißte weibliche Angehörige der Kriegsmarine
5. Vermißte Marine-Helferinnen
6. Vermißte Besaztungsmitglieder (Handelsmarine)
7. Gefallene Angehörige der Kriegsmarine
8. 143 Tote beigesetzt in einem Massengrab in Pillau, 102 ohne Namen
9. 24 Tote aus dem Sterbebuch des Standesamts Gotenhafen
10. Überlebende 618 Namen (2002) / 805 Namen (2008)

1.239 Überlebende, 9.343 Opfer darunter mehr als 5.000 (!!) Kinder ...

Bei Bedarf bitte melden ... Mailto: rudolf.stelzer(at)planet.nl

Rudolf Stelzer, Joure, Niederlande

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Heinz Schön 'Der Untergang der Wilhelm Gustloff.'

Beitragvon -sd- » 04.03.2019, 11:25

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Michael Richter ergänzte zum 'Untergang der Wilhelm Gustloff':

Über Fernleihe in Bibliotheken zu bekommen.
Umfangreiche Datensammlung, aber wegen der Größe der Katastrophe
und der unbestimmten Anzahl der betroffenen Menschen auf der 'Gustloff'
nicht vollständig. Buch lohnt sich auf alle Fälle.

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Der Untergang der Wilhelm Gustloff.

Beitragvon -sd- » 11.11.2019, 12:12

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Der Untergang der 'Gustloff'.

Am Abend des 30. Januar 1945 zerrissen drei Torpedos die Bordwand der 'Wilhelm Gustloff',
die das "Schiff der Lebensfreude" hieß. Eine der großen Schiffskatastrophen der Geschichte
begann, furchtbarer als alle anderen dadurch, daß die sechstausend Menschen an Bord des
Schiffes Frauen, Kinder und Greise waren, vertrieben und geflohen aus dem unglücklichen
Ostpreußen, die Verfolgten des großen Zusammenbruches, und weiter dadurch, daß die
eisige Winterkälte jede Hoffnung auf Rettung durch Schwimmen bald zunichtemachen mußte.
Bis jener letzte Funkspruch des Schiffes abgegeben wurde: „Wir melden uns ab in den Tod",
bis die zu Hilfe kommenden Fahrzeuge die letzten Überlebenden, die letzten erstarrten
Toten aus der See geborgen hatten, spielten sich auf dem langsam versinkenden Wrack,
in den eiskalten Fluten, auf den überfüllten Rettungsbooten und Flößen unbeschreibliche
Szenen der letzten Todesnot ab, Szenen auch der letzten Liebe und Hilfeleistung, die
Menschen sich geben können. Und am anderen Tage dann war noch nicht ein Sechstel der
Insassen des Unglücksschiffes gerettet.

Man hat lange Zeit nur Einzelheiten der Katastrophe gekannt. Ein geschlossenes Bild gibt
uns heute der jetzt 27jährige Heinz Schön, Besatzungsmitglied und Überlebender der
'Gustloff'.

'Der Untergang der Wilhelm Gustloff'.
Karina-Göltze-Verlag, Göttingen.
141 Seiten, broschiert, mit zwei Kunstdrucken.
3,85 DM.

Heinz Schön schildert nicht nur sein Erlebnis, sondern er hat in den Jahren seither das
Erlebte durchforscht, und viele andere Überlebende haben ihm mit ihren Berichten gehol-
fen. Der damalige Kapitän des Schiffes stellt dem Verfasser in einem kurzen Vorwort das
Zeugnis aus, daß es ihm gelungen ist, "ein würdiges Denkmal der Erinnerung an die fast
fünftausend Toten der Katastrophe, einen Dankesbrief an die rettenden Männer der See"
geschaffen und ein Kapitel dunkelster deutscher Geschichte geschrieben zu haben, aus
dem die Welt lernen möge.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 15. November 1952.

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Re: Heinz Schön 'Der Untergang der Wilhelm Gustloff.'

Beitragvon -sd- » 29.12.2021, 19:28

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Der Untergang der 'Wilhelm Gustloff'.
Tatsachenbericht eines Überlebenden.
Karina-Golze-Verlag K.-G. Göttingen. 3,85 DM.

Eines der grausigsten Geschehnisse des an furchtbaren Ereignissen überreichen
Zusammenbruchs der Hitlerzeit hat seinen legitimen Berichterstatter gefunden,
der Untergang des einstigen KdF-Schiffs 'Wilhelm Gustloff' der am 30.01.1945
erfolgte, also genau 12 Jahre nach dem Tage, an dem Hitler dem deutschen Volke
Erdenglück und Lebenssteigerung versprochen hatte. Dieser der Freude geweihte
Schiffspalast wurde der Schauplatz höllischer Szenen. Es ist ein wirkliches Verdienst,
daß einer der Überlebenden, der junge schlesische Schriftsteller Heinz Schön, der,
damals ein Mitglied der Besatzung, bisher schon in Zeitschriften seine eigenen
Erlebnisse veröffentlicht hatte, nach der Sammlung und Verwertung vieler anderer
Augenzeugenberichte nun ein Gesamtbild der Katastrophe in einem schmalen Bänd-
chen gezeichnet hat. Er beschreibt mit Fachkenntnis das stolze „Schiff der Lebens-
freude", schildert die in mühsamer Ordnung vor sich gehende Einschiffung der
6.000 Menschen, das lange, sehnsüchtige Warten auf den Auslauf des Schiffes
das Sicherheitsgefühl der Flüchtlinge, die sich schon gerettet glaubten, das jähe
Entsetzen, als sie sich plötzlich dem Tode gegenüber sahen, die furchtbaren Szenen
der Panik, den Kampf der Menschenmassen um ihr Leben.

Er vergißt aber auch nicht die Szenen tiefer, echter Menschlichkeit und endet mit
der Darstellung der furchtbaren Ernte, die der Tod unter den im eiskalten Wasser
Treibenden hält, und der verzweifelten Rettungsanstrengungen der herbeigeeilten
Marineschiffe. Er tut es in aneinander gereihten, in sich abgeschlossenen, ein-
drucksvollen Bildern. Dabei hält er sich von jeder Übersteigerung und von phanta-
sievoller Ausmalung zurück, er wirkt gerade so eindrucksvoll durch die bei aller
Lebendigkeit einfache, sachliche, fast nüchterne Berichterstattung. Er meidet
politische Erörterungen, so daß die menschliche Seite des furchtbaren Erlebnisses
desto ergreifender hervortritt.

Den tief erregenden und niederdrückenden Eindruck seiner Schilderung hat der
Verfasser aber durch einen Anhang gemildert, in dem er von dem Rechtskampf
zweier Männer um ein gerettetes Kind berichtet, des Retters, der nun der Pflege-
vater wurde, und des Mannes, der dieses Kind als das seine zu erkennen glaubte,
von einem Kampf, bei dem wir beiden Männern unsere Sympathie nicht versagen
können. Das Buch sollte nicht nur von Flüchtlingen gelesen werden, und es gehört
in jede Schulbücherei.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, November 1952

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