Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene. Stand: 1946.

Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene. Stand: 1946.

Beitragvon -sd- » 17.08.2020, 12:07

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11 Millionen Ausgewiesene in den vier Zonen.

Anläßlich einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Vertriebenenverwaltungen
der Doppelzone in Wiesbaden wurde mitgeteilt, daß Deutschland in dem vergangenen
Zeitraum fast 70 Prozent mehr Ausgewiesene aufgenommen hat, als in dem von den
Alliierten unterzeichneten Potsdamer Abkommen vorgesehen war. Danach sollten die
vier Besatzungszonen 6.650.000 Vertriebene aufnehmen. Diese Zahl ist jedoch inzwi-
schen erheblich überschritten worden. Insgesamt hat Restdeutschland bereits 11.169.439
Personen aufgenommen. Von ihnen, die aus allen Teilen Europas und den Gebieten östlich
der Oder-Neiße-Linie kamen, befinden sich 4.400.000 in der sowjetischen, 3.161.114 in
der amerikanischen, 3.608,325 in der britischen und nur etwa 100.000 in der französischen
Besatzungszone.

Quelle: WIR OSTPREUSSEN, 1. März 1949

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Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene.
Bevölkerungsstand 1946.

Die vier Besatzungszonen umfassen nach dem Stand vom Herbst
1946 rund 355.000 qkm (Altreich 1937: 469.000 qkm). Auf diesem
Restbestand leben 6 Millionen oder 10,5 vH mehr Menschen als
vor dem Krieg. Die trotz der Kriegsverluste starke Bevölkerungs-
zunahme in Restdeutschland erklärt sich vor allem aus dem Zu-
strom von Flüchtlingen und Vertriebenen. Die Mehrzahl der
Flüchtlinge, Ausgewiesenen und Vertriebenen - z.Z. etwa 12 Mill.,
d. h. knapp ein Sechstel der Gesamtbevölkerung - verteilt sich
auf die sowjetische, britische und amerikanische Zone. Die am
schwächsten besiedelte französische Zone hat noch kaum Flücht-
linge aufgenommen. Ein beträchtlicher Teil der Zugewanderten
besteht aus Frauen und Kindern. Der Einsatz der Arbeitsfähigen
begegnet großen Schwierigkeiten, zumal viele von ihnen ge-
zwungen sind, auf dem flachen Lande zu leben, wo es wenig
Erwerbsmöglichkeiten gibt.

Die wichtigsten Umschichtungen in der deutschen Bevölkerung
gegenüber der Vorkriegszeit lassen sich wie folgt kennzeichnen:

a) Ein größerer Teil lebt auf dem flachen Lande, die Einwohnerzahl
der Großstädte ist meist zurückgegangen.
b) Besonders bei Männern hat der Anteil der im erwerbsfähigen
Alter Stehenden infolge des Krieges und seiner Nachwirkungen
abgenommen (Überalterung).
c) Der Frauenüberschuß, d. h. das zahlenmäßige Verhältnis der
Frauen zu den Männern, hat sich erheblich vergrößert, vor allem
in den durch Kriegsverluste und Kriegsgefangenschaft betroffenen
Jahrgängen.
d) Die Zahl der Einzelhaushaltungen hat, verglichen mit den
Familienhaushaltungen, stark zugenommen; die Personenzahl je
Haushaltung ist kleiner als vor dem Krieg.

Quelle: 'Deutschland in Zahlen'.
Statistisches Taschenbuch Jahrgang 1949.
Wirtschaftswissenschaftliches Institut der Gewerkschaften, Köln.

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Die Bevölkerung der Bundesrepublik ist auf etwa 50,4 Millionen Einwohner
gestiegen. Es gibt nahezu drei Millionen mehr Frauen als Männer in West-
deutschland.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 5. Mai 1956

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Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene.

Beitragvon -sd- » 08.04.2021, 15:00

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Die Potsdamer Beschlüsse über die Umsiedlung der deutschen Bevölkerung
aus den ostdeutschen Staaten führte zu einer in der Geschichte unvergleich-
lichen Völkerwanderung: Drei Millionen Deutsche kamen während der Zeit
der Vertreibung um. Im Oktober 1946 wurden in allen vier Besatzungszonen
9,6 Millionen Vertriebene gezählt, das bedeutet eine Zunahme der Bevölker-
ung in diesen Gebieten um zehn Prozent gegenüber 1939.

Quelle:
'Die Besatzer und die Deutschen. Amerikanische Zone 1945-1948.'

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