Die Vertreibung der Sudetendeutschen.

Die Vertreibung der Sudetendeutschen.

Beitragvon -sd- » 20.03.2022, 10:34

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Die Vertreibung der Sudetendeutschen.

Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mittel-Europa,
Band IV/1 (XIII, 337 S.) und Band IV/2 (XVI, 813 S.).
Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei.
Bearbeitet von Theodor Schieder. Herausgegeben vom Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. 1958.
Preis für beide Bände DM 20,--


Band IV der 'Dokumentation der Vertreibung der Deutschen' behandelt die
Vertreibung der deutschen Bevölkerung der Sudetenländer und der Slowakei.
Eine Auswahl von 137 Berichten, in denen Vertriebene verschiedener sozialer
Schichten aus den Landschaften und Städten von Böhmen, Mähren, Schlesien
und den deutschen Streusiedlungen in der Slowakei ihre Erlebnisse schildern,
dokumentiert am Erleben der persönlich Betroffenen die Ereignisse, die in
den einzelnen Phasen des Geschehens den Gesamtvorgang der Vertreibung
ausmachen. Der Ablauf der einzelnen Phasen, der Evakuierung aus den
kriegsgefährdeten Gebieten und der Flucht vor der Roten Armee, des Ein-
marsches der Alliierten Armeen in Böhmen und Mähren-Schlesien, der Zer-
störung der Lebensgrundlagen der deutschen Bevölkerung in der wiederbe-
gründeten Tschechoslowakischen Republik bis zu ihrer im Frühsommer 1945
begonnenen Austreibung und der Ausweisungsaktionen nach der Potsdamer
Konferenz geht aus den Berichten der Sudetendeutschen hervor.

Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei, der
zahlenmäßig stärksten Gruppe der Deutschen außerhalb der Reichsgrenzen von
1937, bildet nach dem entsprechenden Vorgang in den Gebieten des Deutschen
Reiches östlich der Oder und Neiße den zweiten politischen Schwerpunkt der
Austreibungspolitik nach dem II. Weltkrieg. Der großen politischen Bedeutung
dieser Ereignisse wurde auch in der Einleitenden Darstellung Rechnung
getragen. Insbesondere sei auf die Untersuchungen über die diplomatische
Vorbereitung der Austreibung durch die tschechoslowakischen Exilpolitiker,
über die systematische Zerstörung der Lebensgrundlagen der deutschen
Bevölkerung in der CSR und über die bei der Vertreibung angewandten Methoden
hingewiesen. Neben der Auswertung der Erlebnisberichte wurden verschiedene,
z. T. noch nicht veröffentlichte Aktenbestände und die internationale, vor allem
angelsächsische, aber auch tschechische Literatur in einer Fülle von Belegen
und Nachweisen zur Darstellung herangezogen.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, Juni 1958

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Ein Tagebuch aus Prag 1945–1946.

Aufzeichnungen von Margarete Schell.
2. Beiheft der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus
Ost-Mitteleuropa", in Verbindung mit Werner Conze, Adolf Diestelkamp
(verstorben), Rudolf Laun, Peter Rassow und Hans Rothfels,
bearbeitet von Theodor Schieder, herausgegeben vom Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn.
279 S., DM 8,50


Das 2. Beiheft der 'Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus
Ost-Mitteleuropa' ergänzt die Erlebnisberichte des IV. Bandes — Die
Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei — durch
Tagebuchaufzeichnungen der Schauspielerin und Rundfunksprecherin Margarete
Schell vom Ausbruch des tschechischen Aufstandes Anfang Mai 1945 bis zur
Ausweisung der Verfasserin im März 1946 über die Internierung der deutschen
Einwohner. Die Aufzeichnungen aus dem persönlichen Erlebnisbereich der
Verfasserin spiegeln die Leiden ungezählter vom gleichen Schicksal
betroffener Sudetendeutscher wider. Was die vielen rückblickend verfaßten
Erlebnisberichte anderer sudetendeutscher Internierter in dieser eindring-
lichen Unmittelbarkeit nicht zu geben vermögen, das macht hier das über
einen längeren Zeitraum zusammenhängend berichtende Tagebuch deutlich.
Es zeigt, welcher Not und welchen Leiden der Internierte als einzelner und
in der Gemeinschaft ausgesetzt war, wie er durch die quälende Ungewißheit
über das Ende dieses erzwungenen Daseins in notdürftig eingerichteten
Barackenlagern zermürbt wurde, andererseits aber durch die menschliche
Begegnung und Hilfsbereitschaft in einer von Haß und Vergeltung erfüllten
Zeit die Hoffnung auf eine Besserung der Verhältnisse und auf die Freiheit
nicht verlor. In der Schilderung werden Menschen sichtbar, die unter
willkürlicher Gewalt leiden, die dieser Gewalt dienen oder sich gegen sie
auflehnen. Damit ist das Tagebuch ein wichtiges Dokument für eine Zeit,
inder der Einzelne oft nur als ohnmächtiges Opfer erscheint.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, Juni 1958

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