Leslau / Wloclawek / Mittelpolen.

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Betreff: Leslau / Wloclawek / Mittelpolen.

Wloclawek gehört zu Mittelpolen und nicht zu Posen,
jedoch 1942 zum sog. Warthegau.

Wenn du Urkunden nach 1900 benötigst, wende dich an das Standesamt
in Wloclawek: Urzad stanu cywilnego / usc@um.wloclawek.pl ,
frühere Urkunden im Staatsarchiv in Wloclawek:
Archiwum panstwowe wloclawek@torun.ap.gov.pl

Dort liegen auch noch die Anträge zum Eintrag in die Deutsche Volksliste,
Niemiecka Lista 1940-42, in denen vermutlich Eltern und Großeltern auf-
geführt sind, um die dt. Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Für weitere Fragen kannst du dich auch an mich persönlich wenden.

Beate Harbich-Schönert,
Forschungsgruppe Mittelpolen bei der Agoff
http://www.mittelpolen.de

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Hier ist eine polnische Webseite für Wloclawek /
Leslau an der Weichsel: http://www.wloclawek.pl/

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Reichsgau Wartheland / Warthegau.

Der Landkreis Leslau war während des Zweiten Weltkriegs der Name einer
deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939-45).

26. 10. 1939: Der bisher polnische Landkreis Włocławek tritt zum Deut-
schen Reich; vorläufige Umbenennung des Landkreises in Włocławek in
Leslau.

Włocławek (deutsch auch Leslau, von 1939 bis 1945 offizieller Name),
ist eine polnische Großstadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern.
Sie liegt an der Weichsel, rund 90 km südöstlich von Bydgoszcz und 50 km
südöstlich von Toruń, den beiden Woiwodschaftshauptstädten,
sowie 140 km nordwestlich der polnischen Hauptstadt Warschau.

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Was ich dazu beitragen kann:

1. 1943/44 gehört Wlolcawek an der Weichsel zum Warthegau,
umbenannt in Leslau.

2. 1943/44 funktioniert dort die deutsche Bürokratie, eine Geburt ist
aktenkundig, es sei denn, das Kind hat eine jüdische oder polnische
Mutter und die Herkunft muß vertuscht werden.

3. Schon vor Weihnachten 1944 finden offizielle Evakuierungen von
Kleinkindern mit Müttern und Schwangeren aus dem östlichen Teil des
Warthegaus statt, so entbindet an Heiligabend 1944 eine Kusine meines
Vaters in Rawitsch, wohin sie als Schwangere aus Lodz / Litzmannstadt
gebracht wurde. Sie erzählte mir dazu, Rawitsch sei als Flucht-/Zielpunkt
für die Lodzer Deutschen angegeben worden. Zu dieser Aussage paßt evtl.
der Transport aus Leslau nicht so ganz, denn allein Lodz hatte Zehntausende
Deutsche.

4. Daß ein Kleinkind ohne Mutter 1944 verfrachtet wurde, ist ungewöhnlich,
die Front erreichte erst Januar 1945 den Warthegau. Wo war die Mutter ?
Wenn nicht direkt zugegen, hätte sie Ende 1944 auf jeden Fall nachreisen
können.

5. Eine "Grauzone" unter der deutschen Bevölkerung nahmen die "deutschen
Übersiedler" aus dem Osten ein. Oft waren es Frauen mit Kindern ohne Männer,
die einfach ohne weitere soziale Anbindung auf polnische Höfe gesetzt wurden.
Da erscheint es schon möglich, daß eine Mutter mit mehreren Kindern einem
erkrankten nicht hinterreisen konnte.

6. Orte im Kreis Leslau, die mit Klein beginnen: Klein Dembe (vorher Deby Maly),
Kleindorf (Dab Maly), Klein Skoki (Skoki Male), Klein Neudorf (Nowawies Mala),
Klein Kalau nicht dabei ! Es gibt ein Klein Waldau (Zalaski) im Kreis Warthbrücken
(Kolo). Diese Ortsangaben entnahm ich dem Ortsverzeichnis des Reichsgaus
Wartheland 1941.

7. Für Geburten 1943 ist das Standesamt Wloclawek der Ansprechpartner:
Urzad Stanu Cywilnego, Zielony Rynek 11/23, e-Mail: usc@um.wloclawek.pl

8. Für Taufen 1943 kann evtl. die ev. Kirche helfen (alte Leute als Ansprech-
partner nennen lassen !): Parafia Wloclawek, 87-800 Wloclawek, ul. Brzeska 20,
wloclawek@luteranie.pl, Pastor Michal Walukiewicz. Die Evangelischen eines
Kirchspiels kannten sich gewöhnlich untereinander, da sie in der Diaspora lebten.
Ältere Leute müssten auch wissen, wo das Kinderkrankenhaus war, ob sich dort
noch Akten befinden, welcher Ort mit Klein Kalau gemeint sein könnte.

9. Die gleichen Fragen stellen Sie bitte in einer Anzeige in der
Zeitschrift 'Weg und Ziel', Königsworther Str. 2, 30167 Hannover,
Tel. 0511-716058, Fax 0511-1694456.

10. Im Archiv in Wloclawek befindet sich die Deutsche Volksliste, Zweigstelle
Leslau / Niemiecka, Lista Narodowosciowa Oddzial we Wloclawku. Alle einge-
sessenen Volksdeutschen des Kreises Leslau müßten dort registriert sein,
die später hinzugekommenen Reichs- und Heim-ins-Reich-Deutschen allerdings
nicht. Das Archiv hat die Anschrift:
Archiwum Panstwowe w Toruniu Oddzial w Wloclawku, ul. Skorupki 4,
87-800 Wloclawek, apwloclawek@poczta.onet.pl

11. In den Heimatortskarteien in Bayreuth könnte auch gesucht werden.

Beate Harbich-Schönert

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