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Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die Nazis fast sechs
Millionen europäischer Juden. Dieser Genozid wird als Holocaust
bezeichnet. Lesen Sie hier mehr über die Ursachen und Hinter-
gründe, die verschiedenen Phasen und die Täter.
Unter dem NS-Regime wurden Massenmorde von beispiellosem Aus-
maß begangen. Die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten und
Kollaborateure ermordeten sechs Millionen Juden. Der systematische,
staatlich unterstützte Völkermord ging als Holocaust in die Geschichte
ein. Die Nationalsozialisten sowie ihre Verbündeten und Kollabora-
teure verübten darüber hinaus zahlreiche weitere Massengräueltaten.
Während des Zweiten Weltkriegs verfolgten und ermordeten sie Mill-
ionen nicht jüdischer Menschen.
Die forcierte Auswanderung der jüdischen Bevölkerung aus Deutsch-
land war lange vorrangiges Ziel nationalsozialistischer Politik. Mit Be-
ginn des Zweiten Weltkrieges kam die jüdische Auswanderung fak-
tisch jedoch zum Erliegen. Je weiter sich der nationalsozialistische
Machtbereich im Verlauf des Krieges ausdehnte, desto weniger wur-
den die Befürworter von "Aussiedlungsideen", wie es zum Beispiel
der "Madagaskar-Plan" gewesen war. Mit dem Auftakt des Krieges
radikalisierte das NS-Regime seine antisemitische Politik und die
damit einhergehende Diskriminierung. So mußten Jüdinnen und
Juden 1939 ihre Rundfunkgeräte und Wertgegenstände abliefern
und sich an besondere Ausgangssperren halten. Seit September 1941
mußten alle Juden in Deutschland den "Gelben Stern" tragen. Wenig
später begannen die Deportationen aus dem "Altreich" in den Osten,
vor allem in die Ghettos des von Deutschen besetzten polnischen
"Generalgouvernements".
Quelle: Lemo (Lebendiges Museum online).
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Die Nationalsozialisten sprachen von der "Lösung" bzw. "Endlösung
der Judenfrage". Darunter wurde zunächst die Ausgrenzung, Ent-
rechtung und Vertreibung der Juden verstanden. 1939/40 verbarg
sich dahinter die Vorstellung, die Juden aus weiten Teilen des deut-
schen Herrschaftsgebiets zu vertreiben und in einem noch zu be-
stimmenden Territorium zu konzentrieren. Bald radikalisierten sich
diese Ideen und wurden von der Planung der "Endlösung" im Sinne
eines Genozids abgelöst. Ab dem Frühsommer 1941 umschrieb dieser
Ausdruck zur Tarnung die systematischen Judenmorde. Bevor sich die
Bezeichnungen 'Holocaust' und 'Shoah' durchsetzten, war 'Endlösung'
nach dem Krieg in vielen Sprachen die Bezeichnung für den Holocaust.
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Massenhafte physische Liquidierungen.
Im zweiten Halbjahr begann der Judenmord auf dem Territorium
der Sowjetunion, in deren baltischen, weißrussischen und ukraini-
schen Gebieten sowie in jenen Landesteilen, die sich die UdSSR
angeeignet hatte, als die Wehrmacht Polen im September 1939
zerschlug. Mit Gewehren, Pistolen und Maschinengewehren
wurden von den Angehörigen der Einsatzgruppen hunderttau-
sende Opfer niedergemacht. Im Dezember 1941 begann ein SS-
Spezialkommando im Reichsgau Wartheland in einem Ort namens
Kulmhof (polnisch: Chelmno), Juden aus der näheren Umgebung
in für das Verbrechen speziell umgebauten Lastkraftwagen zu er-
sticken. Die Motorabgase wurden in den Laderaum geleitet, in
den die Opfer unter Täuschung und mit Gewalt hineingetrieben
wurden. In Serbien begann in der Nähe Belgrads zur gleichen Zeit
die Massenerschießung von Juden, die als "Geiseln" genommen
worden waren. In Auschwitz hatte an sowjetischen Kriegsgefan-
genen und kranken Lagerinsassen die Erprobung des Massen-
mords unter Einsatz des Gases Zyklon B stattgefunden. Im äußer-
sten Osten des Generalgouvernements waren die Vorbereitung
für die Errichtung von Vernichtungsstätten im Gange, in denen
das Judentum Polens und Juden aus den angrenzenden Staaten
und Gebieten umgebracht werden sollten.
Quelle: Dr. phil. Kurt Pätzold auszugsweise im Text
'Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942' in der Beilage zur
Wochenzeitung 'Das Parlament' / Aus Politik und Zeitgeschichte.
3. Januar 1992.
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Der NS-Völkermord: Massenhafte physische Liquidierungen.
Bevölkerungsanteil der Juden in Deutschland 1933.
Als Hitler an die Macht kam, gab es in Deutschland rund 500.000 Juden,
weniger als ein Prozent aller Deutschen. Etwa ein Drittel von ihnen lebte
in Berlin, das damit die Stadt mit dem bei weitem größten jüdischen
Bevölkerungsanteil war. Aber selbst hier machte er nur vier Prozent aus.
Zu den 'Ostjuden', die zumeist in ärmlichen Verhältnissen im Scheunen-
viertel nördlich vom Alexanderplatz lebten, gehörten von den Berliner
Juden 1933 allein 50.000. Ihnen galten schon im März und April 1933
umfangreiche Razzien.
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Die 'Nürnberger Gesetze' von 1935 machten die deutschen Juden end-
gültig zu Staatsbürgern minderen Rechts.
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Die 'Endlösung der Judenfrage' wurde am 20. Januar 1942 in der Villa
Am Großen Wannsee 56-58, auf einer Scheinkonferenz verkündet.
Wannsee-Konferenz.
Haus der Wannsee-Konferenz:
http://www.ghwk.de/
Gedenk- und Bildungsstätte am historischen Ort der Besprechung
am Wannsee, 20. Januar 1942.
In der heutigen Gedenk- und Bildungsstätte besprechen am 20. Januar
1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschie-
dener Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation
und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden.
Die Gedenk- und Bildungsstätte bietet neben ihren Ausstellungen viel-
fältige pädagogische Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Ver-
folgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, mit der
Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Vorgeschichte oder Nach-
wirkungen zu befassen.
Dauerausstellung
'Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden'.
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weniger als ein Prozent aller Deutschen. Etwa ein Drittel von ihnen lebte
in Berlin, das damit die Stadt mit dem bei weitem größten jüdischen
Bevölkerungsanteil war. Aber selbst hier machte er nur vier Prozent aus.
Zu den 'Ostjuden', die zumeist in ärmlichen Verhältnissen im Scheunen-
viertel nördlich vom Alexanderplatz lebten, gehörten von den Berliner
Juden 1933 allein 50.000. Ihnen galten schon im März und April 1933
umfangreiche Razzien.
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Die 'Nürnberger Gesetze' von 1935 machten die deutschen Juden end-
gültig zu Staatsbürgern minderen Rechts.
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Die 'Endlösung der Judenfrage' wurde am 20. Januar 1942 in der Villa
Am Großen Wannsee 56-58, auf einer Scheinkonferenz verkündet.
Wannsee-Konferenz.
Haus der Wannsee-Konferenz:
http://www.ghwk.de/
Gedenk- und Bildungsstätte am historischen Ort der Besprechung
am Wannsee, 20. Januar 1942.
In der heutigen Gedenk- und Bildungsstätte besprechen am 20. Januar
1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschie-
dener Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation
und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden.
Die Gedenk- und Bildungsstätte bietet neben ihren Ausstellungen viel-
fältige pädagogische Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Ver-
folgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, mit der
Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Vorgeschichte oder Nach-
wirkungen zu befassen.
Dauerausstellung
'Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden'.
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Der NS-Völkermord: Der Massenmord mit Zyklon B.
Der Massenmord mit Zyklon B.
Auschwitz liegt rund 60 Kilometer westlich von Krakau in
Polen. Das Konzentrations- und Vernichtungslager, ein rie-
siger Komplex, setzte sich aus drei Einzellagern zusammen:
Das Stammlager (Auschwitz I),
das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II),
das Zwangsarbeitslager Auschwitz-Monowitz (Auschwitz III).
Dazu kamen Nebenlager.
Zwar gab es auch im Stammlager eine Gaskammer, doch
der eigentliche Massenmord fand in Birkenau statt. Bis zu
1,5 Millionen Menschen kamen hierher in Viehwaggons
und wurden getötet, einige Experten schätzen die Zahl
der Opfer sogar auf 2,5 bis drei Millionen.
Zumeist wurden die Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle
oder politischen Häftlinge in als Duschen getarnten Gas-
kammern - es gab vier in Birkenau - mit dem Blausäure-
gift 'Zyklon B' erstickt.
Quelle: 'Wir hören noch immer die Schreie der Toten.'
In: HAMBURGER ABENDBLATT, 28. Januar 2005.
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Befreiung und Niederlage - demokratischer Neubeginn.
27. Januar 1945 -
Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz.
In den frühen Nachmittagsstunden des 27. Januar 1945
betraten die ersten sowjetischen Soldaten das Konzen-
trationslager Auschwitz, wenig später auch das Gelände
des Vernichtungszentrums Birkenau. Für rund 8.000
zurückgelassene Häftlinge des nationalsozialistischen
Gewaltregimes ging damit die Zeit des Leidens und der
ständigen Todesdrohung zu Ende. Viele starben noch
in den ersten Wochen und Monaten nach ihrer Befrei-
ung in den sowjetischen und polnischen Lazaretten.
Auschwitz war das zweite große Konzentrationslager in
Polen, das befreit wurde und der Weltöffentlichkeit die
Wirklichkeit des nationalsozialistischen Vernichtungs-
feldzugs offenlegte. Im Juli 1944 hatten sowjetische
Truppen das Konzentrationslager Majdanek betreten,
und von diesem Zeitpunkt an richtete sich die Verwal-
tung des Lagers Auschwitz darauf ein, ebenfalls eines
Tages vor der Notwendigkeit der Räumung eines
weiteren Orts ihrer Verbrechen zu stehen.
Zwar begann man in der zweiten Hälfte des Jahres 1944,
Zehntausende von Häftlingen nach und nach in die Kon-
zentrationslager des Reichsgebiets abzutransportieren,
doch hielt der Zugang zum Lager weiter an, und die Mas-
senvergasungen wurden bis in den November hinein
fortgesetzt. Unmittelbar vor der Räumung des Lagers
befanden sich in den Haupt- und Nebenlagern des Kom-
plexes der Lager Auschwitz, Birkenau und Monowitz
noch nahezu 66.000 Konzentrationslagerinsassen.
Nachdem als Folge des Aufstands der Häftlinge des Son-
derkommandos am 7. Oktober 1944 das Krematorium IV
und die dazugehörigen Vergasungsmöglichkeiten weg-
gefallen waren, begann man eine Woche später, das
ganze Gebäude abzureißen. Die Krematorien II und III
in Birkenau wurden am 20. Januar, das Krematorium V
buchstäblich in letzter Minute, erst am 26. Januar 1945,
gesprengt. Die Verbrennung der Lagerakten, vornehm-
lich der Häftlingsunterlagen, erstreckte sich über Mona-
te, ohne daß es der Konzentrationslagerverwaltung
gelang, alle Spuren zu vernichten.
Todesmarsch nach Westen.
Während sich in Mitteldeutschland alle verfügbaren Or-
ganisationen bemühten, des aus den östlichen Landes-
teilen hereinbrechenden Flüchtlingsstroms Herr zu wer-
den, quälten sich auf den Landstraßen von Oberschlesien
Zehntausende von Häftlingen bei bitterer Kälte auf den
Wegen zu den weit entfernten Bahnstationen. Seit dem
16. und 17. Januar 1945 brachen die Häftlinge in Blocks
zu je 500 oder 1.000 Personen, eskortiert von den SS-
Kompanien der Wachmannschaften, zu ihrem Marsch
nach Westen auf, ein Weg, der von Hunderten erschos-
sener Häftlinge gekennzeichnet war, die wegen Erschöp-
fung nicht weitergehen konnten und von den begleiten-
den Wachposten erbarmungslos ermordet wurden.
Während die sowjetischen Truppen die Lager befreiten,
irrten die Häftlingstransporte in das rückwärtige Reichs-
gebiet. Auf den Bahnstationen im östlichen Schlesien
hatte man die Häftlinge in zum Teil offenen Güterwagen
untergebracht und die Züge in Richtung der vorbestimm-
ten Konzentrationslager in Bewegung gesetzt. Von
Berlin aus versuchte das Wirtschafts- und Verwaltungs-
hauptamt der SS vergeblich, des Transportchaos Herr
zu werden. Es dauerte mitunter Wochen, ehe diese
Transporte ihre Ziele in den Lagern von Groß-Rosen bis
nach Mauthausen und Bergen-Belsen erreicht hatten.
Die barbarischen Transportbedingungen bedürfen
keiner Beschreibung.
Quelle:
Wolfgang Scheffler 'Das Ende des Mordens'.
In: DAS PARLAMENT Nr. 4, 26. Januar 1985.
Auschwitz liegt rund 60 Kilometer westlich von Krakau in
Polen. Das Konzentrations- und Vernichtungslager, ein rie-
siger Komplex, setzte sich aus drei Einzellagern zusammen:
Das Stammlager (Auschwitz I),
das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II),
das Zwangsarbeitslager Auschwitz-Monowitz (Auschwitz III).
Dazu kamen Nebenlager.
Zwar gab es auch im Stammlager eine Gaskammer, doch
der eigentliche Massenmord fand in Birkenau statt. Bis zu
1,5 Millionen Menschen kamen hierher in Viehwaggons
und wurden getötet, einige Experten schätzen die Zahl
der Opfer sogar auf 2,5 bis drei Millionen.
Zumeist wurden die Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle
oder politischen Häftlinge in als Duschen getarnten Gas-
kammern - es gab vier in Birkenau - mit dem Blausäure-
gift 'Zyklon B' erstickt.
Quelle: 'Wir hören noch immer die Schreie der Toten.'
In: HAMBURGER ABENDBLATT, 28. Januar 2005.
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Befreiung und Niederlage - demokratischer Neubeginn.
27. Januar 1945 -
Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz.
In den frühen Nachmittagsstunden des 27. Januar 1945
betraten die ersten sowjetischen Soldaten das Konzen-
trationslager Auschwitz, wenig später auch das Gelände
des Vernichtungszentrums Birkenau. Für rund 8.000
zurückgelassene Häftlinge des nationalsozialistischen
Gewaltregimes ging damit die Zeit des Leidens und der
ständigen Todesdrohung zu Ende. Viele starben noch
in den ersten Wochen und Monaten nach ihrer Befrei-
ung in den sowjetischen und polnischen Lazaretten.
Auschwitz war das zweite große Konzentrationslager in
Polen, das befreit wurde und der Weltöffentlichkeit die
Wirklichkeit des nationalsozialistischen Vernichtungs-
feldzugs offenlegte. Im Juli 1944 hatten sowjetische
Truppen das Konzentrationslager Majdanek betreten,
und von diesem Zeitpunkt an richtete sich die Verwal-
tung des Lagers Auschwitz darauf ein, ebenfalls eines
Tages vor der Notwendigkeit der Räumung eines
weiteren Orts ihrer Verbrechen zu stehen.
Zwar begann man in der zweiten Hälfte des Jahres 1944,
Zehntausende von Häftlingen nach und nach in die Kon-
zentrationslager des Reichsgebiets abzutransportieren,
doch hielt der Zugang zum Lager weiter an, und die Mas-
senvergasungen wurden bis in den November hinein
fortgesetzt. Unmittelbar vor der Räumung des Lagers
befanden sich in den Haupt- und Nebenlagern des Kom-
plexes der Lager Auschwitz, Birkenau und Monowitz
noch nahezu 66.000 Konzentrationslagerinsassen.
Nachdem als Folge des Aufstands der Häftlinge des Son-
derkommandos am 7. Oktober 1944 das Krematorium IV
und die dazugehörigen Vergasungsmöglichkeiten weg-
gefallen waren, begann man eine Woche später, das
ganze Gebäude abzureißen. Die Krematorien II und III
in Birkenau wurden am 20. Januar, das Krematorium V
buchstäblich in letzter Minute, erst am 26. Januar 1945,
gesprengt. Die Verbrennung der Lagerakten, vornehm-
lich der Häftlingsunterlagen, erstreckte sich über Mona-
te, ohne daß es der Konzentrationslagerverwaltung
gelang, alle Spuren zu vernichten.
Todesmarsch nach Westen.
Während sich in Mitteldeutschland alle verfügbaren Or-
ganisationen bemühten, des aus den östlichen Landes-
teilen hereinbrechenden Flüchtlingsstroms Herr zu wer-
den, quälten sich auf den Landstraßen von Oberschlesien
Zehntausende von Häftlingen bei bitterer Kälte auf den
Wegen zu den weit entfernten Bahnstationen. Seit dem
16. und 17. Januar 1945 brachen die Häftlinge in Blocks
zu je 500 oder 1.000 Personen, eskortiert von den SS-
Kompanien der Wachmannschaften, zu ihrem Marsch
nach Westen auf, ein Weg, der von Hunderten erschos-
sener Häftlinge gekennzeichnet war, die wegen Erschöp-
fung nicht weitergehen konnten und von den begleiten-
den Wachposten erbarmungslos ermordet wurden.
Während die sowjetischen Truppen die Lager befreiten,
irrten die Häftlingstransporte in das rückwärtige Reichs-
gebiet. Auf den Bahnstationen im östlichen Schlesien
hatte man die Häftlinge in zum Teil offenen Güterwagen
untergebracht und die Züge in Richtung der vorbestimm-
ten Konzentrationslager in Bewegung gesetzt. Von
Berlin aus versuchte das Wirtschafts- und Verwaltungs-
hauptamt der SS vergeblich, des Transportchaos Herr
zu werden. Es dauerte mitunter Wochen, ehe diese
Transporte ihre Ziele in den Lagern von Groß-Rosen bis
nach Mauthausen und Bergen-Belsen erreicht hatten.
Die barbarischen Transportbedingungen bedürfen
keiner Beschreibung.
Quelle:
Wolfgang Scheffler 'Das Ende des Mordens'.
In: DAS PARLAMENT Nr. 4, 26. Januar 1985.