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Polizeiliches Durchgangslager Westerbork.

Verfasst: 13.05.2025, 08:48
von -sd-
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Nahe der deutsch-niederländischen Grenze befand sich ein Ort mit einer
besonderen Geschichte. Von 1939 an sind im Flüchtlingslager Westerbork
jüdische Flüchtlinge aus ganz Europa untergebracht worden. Während
der Besatzung von Nazi-Deutschland wurde das Flüchtlingslager 1942 in
ein Durchgangslager umgewandelt.

Ab Juli 1942 wurden 107.000 Juden und Sinti und Roma über das Polizei-
liche Durchgangslager Westerbork in die Vernichtungslager im Osten
deportiert. Nur 5.000 der Deportierten überlebten die Vernichtungslager.

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Die Holländer schlossen am 15.12.1938 die Grenzen und machten Flüchtlinge
aus dem Deutschen Reich zu unerwünschten Ausländern. Im Februar 1939
beschlossen sie die Anlage eines "Flüchtlingslagers Westerbork", wo ab
9.10.1939 die ersten jüdischen Flüchtlinge interniert wurden. Die Deutschen
nutzten das Lager nach ihrem Einmarsch im Mai 1940 unter niederländischer
Leitung weiter und übernahmen es am 1.7.1942 (jetzt: "polizeiliches Juden-
durchgangslager Kamp Westerbork"). Ab Juli wurden dort Juden, Sinti, Roma,
Widerstandskämpfer gesammelt. Zwischen 1942 und 1944 wurden mehr als
100.000 Juden per Bahn in die Vernichtungslager im Osten gebracht. Der
letzte Zug fuhr am 3.9.1944; das Lager wurde am 12.4.1944 befreit. Zu
dieser Zeit befanden sich noch 900 Juden im Lager.

Quelle: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte und Notare
während der Zeit des Nationalsozialismus am Beispiel Dortmund.
Herausgeber: Anwalt- und Notarverein Dortmund.


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