Der Abstimmungssieg von 1920: Dies Land bleibt deutsch !

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Der Abstimmungssieg von 1920: Dies Land bleibt deutsch !

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97,9 Prozent für Ostpreußen.

Die vier rechts der Weichsel und Nogat gelegenen westpreußischen Kreise
Marienburg, Stuhm, Marienwerder, Rosenberg, ferner ganz Masuren, d. h.
die ostpreußischen Kreise Osterode, Allenstein, Rößel, Neidenburg,
Ortelsburg, Sensburg, Johannisburg, Lyck, Oletzko und Lötzen
,
sollten durch eine Volksabstimmung entscheiden, ob sie zu
Polen oder zu Ostpreußen gehören wollten. Am 11. Juli 1920 erfolgte
unter der Kontrolle interalliierter Kommissionen in beiden Gebieten die Ab-
stimmung, an der alle Personen männlichen und weiblichen Geschlechts teil-
nehmen durften, die bis zum 10. Januar das 20. Lebensjahr vollendet hatten
und entweder hier wohnten oder aber hier geboren waren. Das Ergebnis war
ein erdrückender Sieg der Deutschen. Im Bezirk Marienwerder wurden 92,4
Prozent aller Stimmen für Ostpreußen, 7,6 Prozent für Polen abgegeben, im
Allensteiner Bezirk, in dem angeblich "polnischen" Masuren, hatten sogar nur
2,1 Prozent für Polen, dagegen 97,9 Prozent für Ostpreußen gestimmt. Nach
Bestätigung der Abstimmung durch die Botschafterkonferenz in Paris wurde
das Marienwerderer Abstimmungsgebiet zusammen mit Stadt und Landkreis
Elbing als "Regierungsbezirk Westpreußen" der Provinz Ostpreußen zugeteilt,
die jedoch durch den 100 Kilometer breiten Weichselkorridor (Pommerellen)
in unnatürlicher Weise von der Verbindung mit dem deutschen Mutterland
abgeschnitten, ja selbst des freien Zugangs zur Weichsel auf deren rechten
Ufer beraubt wurde.

Der Abstimmungssieg vom 11. Juli 1920 zeigte der ganzen Welt, daß Ostpreußen
ein deutsches Land ist. Hier hatte wirklich die Stimme des Volkes gesprochen,
und umso wirkungsvoller war dieser Sieg als er nicht mit der Waffe, sondern
mit dem Stimmzettel erfochten worden war. So war er nicht nur eine nationale,
sondern auch eine wahrhaft demokratische Tat. Und noch etwas anderes:
In beide Abstimmungsgebiete kamen aus ganz Deutschland die dort wohnenden
stimmberechtigten Söhne der Ostmark, unter vielfachen Schwierigkeiten und
ohne Rücksicht auf Alter, Beruf, Bekenntnis und Parteistandpunkt. Haben sie
auch nicht, wie polnische Propaganda später behauptete, zahlenmäßig den
Abstimmungssieg entschieden, so bewiesen sie doch, wie stark der Heimat-
gedanke der Ostpreußen und Westpreußen auch in der Ferne lebte.

"Dies Land bleibt deutsch".

Insofern ist der Abstimmungssieg von 1920, in noch viel höherem Sinne als jene
Erhebung Ostpreußens vom Februar 1813, der großartige Ausdruck des Selbst-
behauptungswillens dieses östlichen Deutschtums, das auf ein siebenhundert-
jähriges Besitzrecht und eine gleichlange Kulturarbeit zurückblicken konnte.
Wie ein leuchtendes Fanal der Treue steht er daher am Ende der Geschichte
Ostpreußens. Die Hoffnungen, die sich an ihn knüpften, und die Aufbauarbeit —
echte und unechte ! — die ihm folgten, sind 25 Jahre später durch den völligen
Zusammenbruch Deutschlands vernichtet worden. Das Schicksal, das die Ost-
mark und alle ihre Bewohner seit 1945 in noch höherem Maße als die übrigen
deutschen Lande getroffen hat, kann noch gar nicht mit dem ruhigen Urteil
des Geschichtsschreibers geschildert werden. Dazu stehen wir noch alle viel
zu sehr in dem furchtbaren Erleben darin. Aber wenn auch unser Ostpreußen
in fremden Händen ist, wenn auch die Früchte siebenhundertjähriger deut-
scher Kulturarbeit zerstört sind, wenn auch Hunderttausende unserer Lands-
leute den Tod, schwere Mißhandlungen oder die Verschleppung erdulden mußten,
wenn auch alle noch lebenden Ostpreußen das bittere Los der Verdrängten
tragen müssen, die Heimat bleibt uns doch. Nicht verzweifeln, sondern arbeiten,
jeder an seinem Platz, jeder für Deutschland — das ist, wie von jeher, Ostpreußen-
losung. Und die andere: einig und fest bleiben und — je mehr uns unsere sieben-
hundertjährige Geschichte dazu berechtigt — nicht nur laut in Wort und Schrift
der ganzen Welt zurufen, sondern still und im Herzen, aber umso echter und
heißer, an dem Glauben festhalten: "Dies Land bleibt deutsch !"

Quelle: OSTPREUSSENBLATT; 20. Juni 1950
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