Juden in Deutschland nach 1945.

u.a. Ereignis-Orte ehemals deutscher Bürger/innen jüdischen Glaubens. Literatur-Hinweise.
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-sd-
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Juden in Deutschland nach 1945.

Beitrag von -sd- »

Vom Ende zum Anfang.
Juden in Deutschland nach 1945.


Lange war die Vorstellung präsent, daß die Geschichte
der Juden in Deutschland nach 1933 auf grausame
Weise an ein Ende gelangt sei. Die Zeit nach 1945
wurde nur als ein Epilog, nicht aber als ein wirklicher
Neuanfang oder gar als eine Fortsetzung jüdischer Exi-
stenz in Deutschland angesehen. Juden und Jüdinnen,
die sich bewußt für ein Leben in der DDR entschieden,
taten dies aus politischen Gründen, weil sie ihren Bei-
trag zum Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft
leisten wollten. Die meisten in der Bundesrepublik an-
sässigen Juden glaubten zunächst nicht an eine Zukunft
im 'Land der Mörder'. Das Gefühl, 'fremd im eigenen
Land' zu sein, und die Vorstellung, ihr Aufenthalt sei
nur vorübergehend, verbanden sie mit einer zionistisch
geprägten Orientierung nach Israel. Eine positive Iden-
tifikation mit der Bundesrepublik entwickelte dann erst
die nachfolgende Generation, die sich seit den 1980er
Jahren immer ausdrücklicher von der Vorstellung ver-
abschiedete, auf gepackten Koffern zu sitzen. Für eine
wachsende Zahl Juden ist Deutschland inzwischen nicht
mehr nur ein Ort des Verweilens, sondern Heimat.

Quelle:
Ein Informationsblatt des Instituts für die Geschichte
der deutschen Juden (IGDJ) und der Forschungsstelle
für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH).
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