Unterernährung 1946/1947.
Verfasst: 20.09.2020, 09:07
Unterernährung. Täglich drei Scheiben Brot.
Die Ernährung war völlig unzureichend. Im Juli 1945 starben
im amerikanischen Sektor von Berlin von 100 Neugeborenen
95, im Jahre 1946 in der amerikanischen und französischen
Besatzungszone jedes dritte neugeborene Kind an Unter-
Ernährung. 1947 kam es in der britischen Zone zu Hunger-
unruhen. Im Landtag von Nordrhein-Westfalen erklärte ein
Abgeordneter am 18. Juni 1947:
Die neue Versorgungsperiode sichert der Bevölkerung in
Nordrhein und Westfalen eine Ernährung von rund 750 Kalo-
rien täglich. Zwei Pfund Brot für eine Woche sollen für den
hartschaffenden Menschen nach dem jetzigen Zuteilungs-
plan genügen; das sind täglich drei Scheiben Brot.
Dabei fallen die Kartoffeln fast ganz aus. Eine Fettzuteilung
erfolgt nicht oder nur in absolut unzureichendem Maße.
Fleisch ist dem städtischen Verbraucher Luxus geworden.
Nährmittel werden nicht zugeteilt, und hinzu kommt noch
die unzureichende Gemüseversorgung.
Quelle: 'Zweimal Deutschland',
Lehrbuch für Politik und Zeitgeschichte.
Verlag Moritz Diesterweg. 3. Auflage 1971
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Tagesration 1946 / 1947.
Die tägliche, kleine Fleisch-, Fett- und Käseportion eines hamburgischen
"Normalbürgers" in den Jahren 1946 / 47. Zur Tagesration gehörten
333 g Brot, 41,5 g Nährmittel, 263 g Kartoffeln, 16 g Zucker, 16 g Obst
und 1,6 g Fisch. Einmal im Monat gab es ein Ei und einen halben Liter
Milch.
Quelle: Bernhard Meyer-Marwitz 'Hamburgs Weg zum Welthafen'.
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Warum starben in Deutschland in den Jahren 1946/47 so viele Kinder
im ersten Lebensjahr ?
Am 20.04.2013 antwortete Uwe Koester:
Erst Erfolge auf dem Schwarzen Markt und das eine oder andere Paket
von Verwandten aus den USA, etwas später die tägliche Schulspeisung
halfen uns als Flüchtlinge zu überleben. Die Aktion Storch im Spätherbst
1945, die Kinder aus Berlin in besser gestellte Gegenden der Britischen
Zone verschickte. Andere hatten Gärten, selbst die Parkanlagen wurden
(wie in Celle) zum Anbau von Gemüse und Kartoffeln genutzt.
Ich kann immer noch nicht Lebensmittelreste wegwerfen.
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Die Ernährung war völlig unzureichend. Im Juli 1945 starben
im amerikanischen Sektor von Berlin von 100 Neugeborenen
95, im Jahre 1946 in der amerikanischen und französischen
Besatzungszone jedes dritte neugeborene Kind an Unter-
Ernährung. 1947 kam es in der britischen Zone zu Hunger-
unruhen. Im Landtag von Nordrhein-Westfalen erklärte ein
Abgeordneter am 18. Juni 1947:
Die neue Versorgungsperiode sichert der Bevölkerung in
Nordrhein und Westfalen eine Ernährung von rund 750 Kalo-
rien täglich. Zwei Pfund Brot für eine Woche sollen für den
hartschaffenden Menschen nach dem jetzigen Zuteilungs-
plan genügen; das sind täglich drei Scheiben Brot.
Dabei fallen die Kartoffeln fast ganz aus. Eine Fettzuteilung
erfolgt nicht oder nur in absolut unzureichendem Maße.
Fleisch ist dem städtischen Verbraucher Luxus geworden.
Nährmittel werden nicht zugeteilt, und hinzu kommt noch
die unzureichende Gemüseversorgung.
Quelle: 'Zweimal Deutschland',
Lehrbuch für Politik und Zeitgeschichte.
Verlag Moritz Diesterweg. 3. Auflage 1971
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Tagesration 1946 / 1947.
Die tägliche, kleine Fleisch-, Fett- und Käseportion eines hamburgischen
"Normalbürgers" in den Jahren 1946 / 47. Zur Tagesration gehörten
333 g Brot, 41,5 g Nährmittel, 263 g Kartoffeln, 16 g Zucker, 16 g Obst
und 1,6 g Fisch. Einmal im Monat gab es ein Ei und einen halben Liter
Milch.
Quelle: Bernhard Meyer-Marwitz 'Hamburgs Weg zum Welthafen'.
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Warum starben in Deutschland in den Jahren 1946/47 so viele Kinder
im ersten Lebensjahr ?
Am 20.04.2013 antwortete Uwe Koester:
Erst Erfolge auf dem Schwarzen Markt und das eine oder andere Paket
von Verwandten aus den USA, etwas später die tägliche Schulspeisung
halfen uns als Flüchtlinge zu überleben. Die Aktion Storch im Spätherbst
1945, die Kinder aus Berlin in besser gestellte Gegenden der Britischen
Zone verschickte. Andere hatten Gärten, selbst die Parkanlagen wurden
(wie in Celle) zum Anbau von Gemüse und Kartoffeln genutzt.
Ich kann immer noch nicht Lebensmittelreste wegwerfen.
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