Zolleinehmer.

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> Er war von Beruf 'Zolleinnehmer'. Was besagt diese Berufsbezeichnung ?

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Keine vollständige Antwort aber ein Hinweis:
<http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Aufschl%C3%A4ger>

Uwe Baumbach

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Also, Sie fragen nicht nach dem modernen Zöllner, sondern nach dem vor 150 Jahren.
Dazu:

1.-
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. [Um 1856]. Elektron. Ausgabe
der Erstbearbeitung von J. u. W. Grimm. Der Digitale Grimm. [Trier]:
Zweitausendundeins, 1. Auflage, Juli 2004. Da ist zu lesen:

"Zolleinnehmer für Zöllner in Gebrauch gekommen. und das bezeichnende Wort
geblieben für den an der Straße, Brücke, am Thor oder Hafen sitzenden Zollerheber."

... und dazu als Zitat aus der zeitgenössischen Literatur:
"nun war ein knauseriger Zolleinnehmer auf der Brücke, welcher durchaus
von Kühen und Pferden den Zoll erheben wollte."
Auch "Zolleinnehmerhäuschen" / auch "Zolleinnahmestelle".

2.-
Oft verlangten damals z. B. die Landkreise Wegezoll für Viehtrieb,
Kutschen, beladene Pferdewagen etc. In manchem Museum mag man
heute noch eine "Zolltafel" finden, so etwas wie eine Gebührenordnung
für die Benutzung einer Straße. Aber Gemeinden hatten auch Zoll-
einnehmer und nahmen Zoll ein. So z. B. für die Benutzung einer Brücke
im Warthebruch nördlich Kriescht im 19. Jhdt., geschildert in:
Paul Schulze-Berghof 'Warthebruchzauber. Mythus meiner Jugend.'
Roman. Berlin: Voco-Verlag, 1944.

3.-
Meyer´s neues Konversations-Lexikon. 2. Aufl., 15. Band.
Hildburghausen. Bibliograph. Institut. 1871, S. 1105:
"Hiernach dürfen zollbare Waaren nur auf den besonders benannten
Hauptstraßen (Zollstraßen) [...] verführt werden. An den Stellen, wo diese
Straßen die Grenze überschreiten, befinden sich Zollstätten (Mauthen),

wo der Waarenführer bei seiner Ankunft ein Verzeichniß der Waaren
[...] den Zollbeamten (Zolleinnehmer, Zollaufseher, Zollinspektor) zu über-
geben hat [...]"

Ulrich Schroeter, Strausberg +

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Ein Zolleinnehmer war ein Finanzbeamter, der an einer Zollstelle die Zölle
und sonstige Einfuhrsteuern erhob bzw. Verbrauchsteuern (Tabak, Bier,
Leuchtmittel usw) und Monopole (Branntwein, Zündwaren) einnahm. Er
versah seinen Dienst entweder bei einem Grenzzollamt oder einem Binnen-
zollamt.

Der Grenzaufseher oder Grenzzollbeamte war im Grenzaufsichtsdienst tätig,
das heißt, draußen der Grenze entlang (Streifendienst). In der Regel wurden
sie nach einer gewissen Dienstzeit auch bei einem Grenz- oder Binnenzoll-
amt eingesetzt (Innendienst).

Gernot Karge, ehemaliger Zollbeamter.
Falkenweg 13, D-66740 Saarlouis
Tel. 06831-2643, Fax: 06831-124014
eMail: <gernotkarge@aol.com>
s.a. _http://www.vfh-saarlouis.de_ (http://www.vfh-saarlouis.de/)
Suche alle Vorkommen Karge und Sellent(h)in (Berlin, Brandenburg,
Posen), Wunsch, Wünsche, Wintsch und Vowe/Fobe (Fürstenwalde u. Umgebung,
Brandenburg), Elteste(r) (Großraum Redekin, Sachsen-Anhalt), Riemann/Ryman
(Brimingen,

Baustert, Eifel), Malsac, Fauconnier, Sacré (Saarland, Frankreich),
Zimmer (Lothringen), Frey (Kanton Zürich (Schweiz), Raum Bernkastel (Mosel),
Saarland).

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Ich weiß, daß es an den alten Grenzen an den Straßen sogenannte "Chausseehäuser"
gab. Sie dienten der Zollerhebung und wiesen alle als bauliches Merkmal einen Erker
auf, der bis an die Straße reichte und von dem aus der Zoll kassiert wurde.

Hier in Brandenburg gibt es noch viele dieser Häuser, und ich habe auch in der
heutigen Wojewodschaft Gorzow noch welche gesehen.

Karla Kruse, Eberswalde

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Vielleicht kann dieses Wissen gleich an der Stelle:
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Aufschl%C3%A4ger

oder noch besser:

http://wiki-de.genealogy.net/w/index.ph ... leinnehmer

gemeinsam (natürlich mit Quellenangabe) eingetragen werden.
Dort wäre es gleich zentral verfügbar.

Gerade diese ergänzenden Dinge (Gebäude mit Erker, regionale Besonderheiten)
sind ansonsten kaum zu finden.

Uwe Baumbach

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