Zoppot bei Danzig. Dreistadt.

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Zoppot bei Danzig. Dreistadt.

Beitrag von -sd- »

Danzig, Zentrum der 'Dreistadt' an der Ostsee.

Die einst Freie und Hansestadt Danzig, 997 erstmals als Gydanze
genannt, heißt heute Gdansk. Mit Zoppot (Sopot) und Gdingen
(Gdynia) bildet sie an der Danziger Bucht eine "Dreistadt" mit
rund 700.000 Einwohnern. Die drei Städte sind durch eine S-Bahn-
linie mit gelb-blauen Wagen verbunden. Mit den Vororten Oliva
und Langfuhr bildet Danzig nach Warschau den zweiten Mittel-
punkt der polnischen staatlichen Aufbautätigkeit. Im 17. Jahr-
hundert war Danzig Welthandelsplatz und die volkreichste Stadt
vor Wien, Augsburg, Köln und Hamburg.

Das einst international geschätzte Seebad Zoppot mit seinem
Kasino und dem Seesteg ist heute ein Volksbad. Allerdings ist
die Danziger Bucht durch Abwässer so stark verschmutzt, daß seit
1980 striktes Badeverbot gilt.

Auf der Westerplatte im Norden der Danziger Bucht begann 1939
der Zweite Weltkrieg. Die mittelalterliche Altstadt wurde durch
Bombenangriffe und Beschuß sowjetischer Artillerie zu 95 Prozent
zerstört. 12.655 Häuser sanken in Schutt und Asche. Die meisten
von ihnen sind heute in alter Form wieder aufgebaut. So die
Frauengasse, der Lange Markt mit dem Rathaus und das Krantor
an der Mottlau. Berühmt sind 'Beischläge' - kunstvoll gestaltete
Treppenaufgänge in der Altstadt. Große Teile der Altstadt dienen
nur noch dem Fußgängerverkehr.

In der mächtigen Marienkirche werden heute wieder katholische
Gottesdienste abgehalten. In der Schloßkirche von Oliva sind die
Orgelkonzerte nach wie vor sehr beliebt.

Danzig hat vier Werften mit rund 100.000 Beschäftigten. Danzig,
der größte Ostseehafen hat kürzlich Zuwachs bekommen: Im
Norden der Danziger Bucht wurde ein Hafen zur Verschiffung
polnischer Kohle aus dem ehemaligen Oberschlesien angelegt.
Schwefel aus polnischen Gruben wird ebenfalls in Danzig ver-
arbeitet. Ferner gibt es dort ein Phosphatwerk zur Herstellung
von Düngemitteln für die Landwirtschaft. Petro-Chemie und
Ölraffinerien tragen leider dazu bei, daß in Danzig häufig Smog-
Alarm gegeben werden muß und schädliche Abgase die liebevoll
wieder aufgebauten Häusern der Altstadt beschädigen. So hat
die nach dem letzten Krieg aufgebaute Industrie auch ihre
Schattenseiten.

Quelle: FAHR MIT UNS. Eine Veröffentlichung - ohne Datum -
der Pressestelle der Hamburger Hochbahn.
Mit einem Bildbericht von Hans Mecklenburg.


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Zoppot bei Danzig.

Zoppot gehörte nicht zu Westpreußen, sondern zum Gebiet der
'Freien Stadt Danzig'; nach 1919 zum Freistaat Danzig und nach
1939 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen, wobei zu Danzig
wiederum auch Zoppot zählte.
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