Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944.

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Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944.

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Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944.
Der lettische Anteil am Holocaust:
http://www.volksbund.de/partner/deutsch ... -1944.html


Vortrag von Frau Dr. Katrin Reichelt
zur Präsentation ihres Buchs:

'Lettland unter deutscher Besatzung 1941–1944.
Der lettische Anteil am Holocaust.'
Metropol-Verlag
ISBN 978-3-940938-84-8
428 Seiten
Preis: 24,00 Euro

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Als sich die deutsche Wehrmacht, beginnend mit dem ersten Tag des
"Unternehmens Barbarossa" 1941, auf Lettland zu bewegte, war das
Schicksal der dortigen Juden auf höchster Führungsebene längst be-
schlossen worden. Reinhard Heydrich, Chef des RSHA, hatte in einer
mündlichen Anweisung vom 17. Juni 1941 zusammenfassend befoh-
len, daß unter anderem "Juden in Partei- und Staatsstellungen" zu
liquidieren seien.

Die Morde der Einsatzgruppe A, die unter der Führung von SS-Brigade-
führer Dr. Walter Stahlecker im Baltikum bis zum 15. Oktober 1941 ins-
gesamt 124.000 Juden das Leben kosteten, stellten nur einen Aspekt
der Gewaltausschreitungen dar. Lettische sogenannte Freiwillige, Akti-
visten und Selbstschutzleute, die die Willkür der Situation dazu genutzt
hatten, sich zu bewaffnen, gingen mit massiver Gewalt gegen Juden
und vermeintliche Kommunisten vor. Bei diesen blutigen Ausschreit-
ungen sowie den Erschießungen der EG A wurden bis zum 1. Februar
1942 im besetzten Lettland 35.238 Juden getötet. Beim Einmarsch der
deutschen Truppen hatten sich von den vorher ca. 93.000 lettischen
Juden noch ca. 70.000 Personen im Land befunden; viele Juden waren
Opfer des sowjetischen Terrors geworden oder hatten fliehen können.

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Insgesamt waren 29.602 Juden als Ghettobewohner registriert; ca.
21.000 Frauen und Kinder und 8.200 Männer. Die Nahrungsmittelver-
sorgung der Ghettobewohner, die Enge des Wohnraums (4 Quadrat-
meter pro Person), die hygienischen Verhältnisse, die Zwangsarbeit
und der Terror durch die Wachmannschaften glichen der Situation
anderer Ghettos. Dem Rigaer Ghetto waren jedoch in dieser Form und
Struktur lediglich ca. 2 Monate gegeben: in zwei großen Mordaktionen
wurden am 29./30. November und am 8./9. Dezember 1941 ein Groß-
teil der Ghettobewohner ermordet. Lediglich ca. 4.500 Menschen,
größtenteils junge Männer und einige arbeitsfähige Frauen, entgingen
den vorangegangenen Selektionen. In den anderen Städten und Orten
Lettlands waren die meisten Juden bis Spätherbst 1941 ebenfalls er-
mordet worden. Damit war die jüdische Gemeinde Lettlands de facto
ausgelöscht.

Quelle: Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944.

Publikation:
Dr. Katrin Reichelt 'Lettland unter deutscher Besatzung 1941–1944.
Der lettische Anteil am Holocaust'.
Metropol-Verlag, ISBN 978-3-940938-84-8, 428 Seiten, Preis: 24,00 Euro

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