70.000 Ukrainer in Ostpreußen.

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70.000 Ukrainer in Ostpreußen.
Sie leben dort immer noch in dem "Gefühl der Vorläufigkeit".

Die "Ukrainische Frage" in Ostpreußen Gefühl der Vorläufigkeit —
Sehnsucht nach der alten Heimat.

Die Ukrainer in Ostpreußen bestehen nach wie vor mit allem Nachdruck
auf ihrem Recht auf Rückkehr in die angestammte Heimat in den südlichen
und östlichen Wojewodschaften Polens, geht aus einem Bericht der in
Allenstein erscheinenden polnischen Zeitschrift 'Warmia i Mazury' hervor,
der die "Ukrainische Frage" in Ostpreußen eingehend schildert. Es wird
festgestellt, daß sich in Ostpreußen insgesamt etwa 70.000 Ukrainer
befinden, die in den ersten Nachkriegsjahren vornehmlich in den Kreisen
Braunsberg, Preußisch-Holland, Rosenberg / Westpr., Angerburg und
Rastenburg zwangsangesiedelt wurden. 'Warmia i Mazury' hebt hervor,
daß diese 70.000 Ukrainer „nicht das Gefühl verloren haben, es sei ihnen
Unrecht geschehen", sie betrachteten nach wie vor ihre Anwesenheit in
Ostpreußen nur als vorübergehend. Aus diesem Grunde kümmerten sie
sich nicht um die ihnen zugewiesenen Gehöfte und vergeudeten die
Darlehen, die man ihnen gewährte, um sie sesshaft zu machen. Die
Ukrainer seien um keinen Preis zu bewegen, mehr zu tun, als sie unbe-
dingt tun müßten. Sie betonten beständig, daß sie in Ostpreußen nicht
beheimatet seien und klagten auch über das ungewohnte Klima. Vor allem
aber wiesen sie auch darauf hin, daß sie gegenüber den polnischen Neu-
siedlern ständig zurückgesetzt und auch sonst wie übervorteilt würden.
'Warmia i Mazury' gibt bekannt, daß man jetzt ukrainische Genossen-
schaften gründen wolle, um zu erreichen, daß die Ukrainer in Ostpreußen
„das Gefühl der Vorläufigkeit verlieren".

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, 1. März 1958

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